„Im Anfang war das Wort …“:
An den Ursprüngen des Selbstverständnisses des Thomas als Predigerbruder und Theologe
Köln war der Ort, wo Thomas um das Jahr 1250 mit der Abfassung seiner ersten theologischen Werke begonnen hat. Hier entstanden mit den Auslegungen zu den Propheten Jesaja und Jeremia und dessen Klageliedern die frühsten seiner Bibelkommentare, die sich wie ein roter Faden durch das Gesamtwerk ziehen. - Die Kommentare zur Heiligen Schrift bilden die Grundlage für die Ausformung der Theologie als Wissenschaft, die sich im 13. Jahrhundert vollzog und an der Thomas maßgeblich beteiligt war.
Von fundamentaler Bedeutung war dabei das Verständnis des Wortes Gottes, wie es insbesondere im Prolog des Johannes-Evangeliums niedergelegt ist. Der Kommentar des Thomas zum Johannes-Prolog, der als „ein wahres Meisterstück seiner Art in der mittelalterlichen Literatur“ bezeichnet worden ist, ja: als „die großartigste Formulierung der Logos-Lehre, die sich in der abendländischen Theologie überhaupt findet“ (Josef Pieper), nimmt daher im Werk des Thomas eine zentrale Stellung ein.