Auf Beschluß des Generalkapitels 1248 in Paris übernahm Albertus Magnus die Leitung im Kloster neu gegründeten Studium generale et solemne, das damit die erste Ordenshochschule Deutschlands werden sollte. Jede Provinz hatte das Recht, zwei jüngere Brüder, die das theologische Grundstudium abgeschlossen hatten, zur Vertiefung ihrer wissenschaftlichen Ausbildung und zur Vorbereitung auf die eigene Lehrtätigkeit ans Generalstudium nach Köln zu schicken. So kamen in der Folgezeit Studenten aus Skandinavien, Ungarn und Böhmen nach Köln.
Albertus Magnus wurde von Thomas von Aquin begleitet, der seinerseits hier seine theologischen Studien zu Ende führen und seine Arbeit als Assistent bei Albert, die er in Paris begonnen hatte, fortsetzen sollte.
Die Ankunft von Thomas und Albert in Köln läßt sich recht genau bestimmen: Das akademische Jahr an der Universität Paris endete am 29. Juni. Setzt man eine Übernahme der dort üblichen Gepflogenheiten für das Kölner Generalstudium an, so begann das neue akademische Jahr hier am 14. September, dem Fest Kreuzerhöhung. Es ist gut möglich, daß die beiden bereits am 15. August, dem Fest Mariä Himmelfahrt, in Köln weilten und bei der Grundsteinlegung zum gotischen Dom anwesend waren. Jedenfalls spricht Albert an einer Stelle seiner Schriften von herrlichen antiken Mosaiken, deren Augenzeuge man bei den Aushubarbeiten des Dombaus geworden sei.